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Die digitale Werbelandschaft hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Neue Technologien und automatisierte Prozesse haben die Art und Weise, wie Werbung geschaltet wird, revolutioniert. Ein Begriff, der in diesem Zusammenhang immer wieder auftaucht, ist Programmatic Advertising.

Aber was genau verbirgt sich dahinter? In diesem Beitrag erfährst du, was programmatische Werbung bedeutet, wie sie funktioniert und welche Vorteile sie dir als Unternehmer oder Marketing-Neuling bietet. Lass uns gemeinsam in die Welt von AdExchanges, Display Advertising und Co. eintauchen!

Was ist Programmatic Advertising?

Programmatic Advertising bezeichnet den automatisierten Kauf und die Platzierung von digitaler Werbung in Echtzeit. Statt Werbeplätze manuell zu buchen, übernehmen Technologien und Algorithmen diese Aufgabe. Ziel ist es, die richtige Werbung zur richtigen Zeit an die richtige Zielgruppe auszuspielen – effizient, kostengünstig und datenbasiert.

Bevor automatisierte Anzeigen zum Standard wurden, mussten Werbetreibende eine direkte Beziehung zu einzelnen Publishern aufbauen, um Werbung auf deren Plattformen wie Websites, Blogs oder mobilen Apps zu schalten. Das klingt sehr umständlich, oder? In manchen Fällen wussten Werbetreibende nicht einmal, welcher Publisher sowohl eine passende Zielgruppe als auch verfügbare Werbeplätze hat. Programmatic Advertising beseitigt dieses Problem, ist aber in dem Sinne keine Neuheit!

Wie funktioniert Programmatic Advertising?

Um zu verstehen, wie Programmatic Advertising funktioniert, schauen wir uns den Ablauf Schritt für Schritt an:

  • Schritt 1. Ein Nutzer besucht eine Website: Sobald eine Person eine Website oder App öffnet, wird eine Anfrage an einen AdExchange gesendet. Diese Anfrage enthält Informationen über den Nutzer, wie Standort, Gerät oder Browserverlauf.
  • Schritt 2. Bid Request: Die Anfrage wird an mehrere Demand-Side Platforms (DSPs) gesendet, die Werbetreibende vertreten. Jede DSP analysiert, ob die Zielgruppe und der Werbeplatz den Anforderungen der Werbetreibenden entsprechen.
  • Schritt 3. Real-Time Bidding: Verschiedene Werbetreibende bieten in einer Auktion um diesen Werbeplatz. Der Höchstbietende gewinnt und die Anzeige wird direkt geladen. Innerhalb von Millisekunden erscheint die Anzeige des Gewinners auf der besuchten Website oder App des Nutzers.
Infografik zum Ablauf beim Programmatic Advertising

Wichtige Begriffe hinter Programmatic Advertising:

Um mögliche Fremdwörter gleich aus dem Weg zu räumen, haben wir im Folgenden ein paar der wichtigsten Begriffe für dich erklärt.

  • Demand-Side Platforms (DSPs): Tools, die Werbetreibende nutzen, um Anzeigen effizient zu kaufen und Zielgruppen zu definieren.
  • Supply-Side Platforms (SSPs): Plattformen, die Publisher verwenden, um ihr Werbeinventar anzubieten und zu monetarisieren.
  • AdExchanges: Digitale Marktplätze, auf denen Werbetreibende und Publisher Werbeflächen kaufen und verkaufen. Sie fungieren als Schnittstelle zwischen Angebot und Nachfrage. Hier werden DSPs und SSPs vereint.
  • Display Advertising: Visuelle Werbung, die auf Webseiten, Apps oder in sozialen Netzwerken ausgespielt wird (z. B. Banner, Videos). Diese Form der Werbung ist ideal, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.
  • Real-Time Bidding (RTB): Ein Auktionsprozess, bei dem in Echtzeit entschieden wird, welche Anzeige geschaltet wird. Dies geschieht innerhalb weniger Millisekunden.

Vorteile von Programmatic Advertising

Programmatic Advertising bietet eine Vielzahl von Vorteilen, insbesondere für Unternehmen, die ihre Werbebudgets effizient einsetzen möchten:

  • Präzise Zielgruppenansprache: Dank fortschrittlicher Datenanalyse kannst du genau die Menschen erreichen, die Interesse an deinem Produkt oder Service haben. Mit Daten deiner bisherigen Kundschaft wird die Zielgruppenansprache hochpräzise.
  • Kostenkontrolle: Du bestimmst dein Budget und zahlst nur für Anzeigen, die tatsächlich geschaltet werden. Kein Geld wird für irrelevante Klicks oder Impressionen verschwendet.
  • Echtzeitoptimierung: Anzeigen können in Echtzeit angepasst werden, basierend auf Performance-Daten. Beispielsweise kann ein schlecht performender Werbetext sofort durch einen besseren ersetzt werden.
  • Skalierbarkeit: Egal, ob kleine Kampagne oder globale Strategie – Programmatic Advertising ist flexibel einsetzbar und skaliert mit deinen Anforderungen.
  • Vielfältigkeit: Von Video- bis Audio-Werbung – Programmatic Advertising kann verschiedene Formate und Kanäle abdecken.

Herausforderungen und Risiken beim Programmatic Advertising

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen:

  • Datenschutz: Gesetzgebungen wie die DSGVO erfordern einen sorgfältigen Umgang mit Nutzerdaten. Transparenz und Einwilligung der Nutzer sind entscheidend.
  • Ad Fraud: Gefälschte Klicks, Bots und andere betrügerische Aktivitäten können die Effektivität von Kampagnen beeinträchtigen. Es ist wichtig, auf Anbieter zu setzen, die Ad Fraud minimieren.
  • Komplexität: Ohne technisches Verständnis kann der Einstieg schwierig wirken. Viele Werbetreibende bevorzugen daher spezialisierte Agenturen oder Managed Services.

Beispiel: Wie Programmatic Advertising in der Praxis aussehen kann

Szenario: Du betreibst einen Online-Shop für Sportbekleidung. Dein Ziel ist es, Neukunden zu gewinnen und Bestandskunden zu reaktivieren.

  1. Zielgruppen definieren: Mithilfe von gesammelten Kundendaten identifizierst du sportbegeisterte Nutzer im Alter von 18 bis 35 Jahren, die Interesse an Lauf- und Fitnessprodukten haben. Zusätzlich segmentierst du deine Bestandskunden nach Kaufhistorie.
  2. Anzeigen personalisieren:
    • Entsprechend deiner Zielgruppenanalyse werden Displaybanner mit Werbung für Laufschuhe und Yogamatten an Nutzer entsprechend deiner Zielgruppenvorgaben ausgespielt
    • Bestandskunden erhalten, basierend auf ihrem bisherigen Kaufverhalten, Anzeigen mit personalisierten Rabatten
  3. Echtzeitoptimierung nutzen: Du analysierst die Performance der Kampagne in Echtzeit und identifizierst, welche Anzeigen am besten abschneiden. Das Budget wird automatisch zu den effektivsten Formaten verschoben. Eine schwächer performende Anzeige wird durch eine neue, zielgerichtetere ersetzt.

Ergebnis: Innerhalb eines Monats steigerst du deine Conversion-Rate und erreichst eine Zielgruppe, die genau deinen Produkten entspricht. Gleichzeitig minimierst du Streuverluste und maximierst die Effizienz deines Budgets.

Beliebte Tools im Bereich Programmatic Advertising

Der Erfolg von Programmatic Advertising basiert auf einem Netzwerk aus spezialisierten Technologien und Plattformen. Diese Tools helfen dabei, Anzeigen zielgerichtet und effizient zu schalten. Hier sind einige der wichtigsten Plattformen, die du kennen solltest:

The Trade Desk: Eine der führenden Demand-Side Platforms (DSPs), die Werbetreibenden umfassende Möglichkeiten zur Steuerung ihrer Kampagnen bietet. The Trade Desk zeichnet sich durch seine Benutzerfreundlichkeit und umfangreiche Integrationen mit anderen Tools aus. Es ermöglicht die Ausspielung von Anzeigen über verschiedene Kanäle wie Video, Audio und Connected TV.

Google Ad Manager: Dieses Tool kombiniert die Funktionen einer SSP und eines Ad Servers. Es hilft Publishern, ihr Inventar effektiv zu verwalten und Anzeigen zu monetarisieren. Gleichzeitig bietet es Werbetreibenden die Möglichkeit, ihre Anzeigen präzise zu platzieren.

Adobe Advertising Cloud: Eine leistungsstarke Plattform, die kanalübergreifendes Programmatic Advertising unterstützt. Adobe Advertising Cloud integriert sich nahtlos mit anderen Adobe-Tools wie Analytics und Experience Cloud, was eine umfassende Datenanalyse und -nutzung ermöglicht.

Amazon DSP: Diese Plattform ermöglicht den Zugriff auf Amazons umfangreiche Datenbasis. Mit Amazon DSP können Werbetreibende zielgerichtete Kampagnen für Konsumenten erstellen, die auf Amazon oder anderen Websites unterwegs sind.

Xandr (Früher Appnexus): Eine weitere wichtige Plattform, die sowohl als DSP als auch als SSP fungiert. Xandr bietet leistungsstarke Tools für die Erstellung und Optimierung programmatischer Kampagnen und ist besonders stark im Bereich Video-Werbung.

Criteo: Bekannt für seine Retargeting-Lösungen, ist Criteo eine ideale Plattform, um Nutzer erneut anzusprechen, die bereits Interesse an deinem Produkt oder Service gezeigt haben. Es kombiniert maschinelles Lernen und umfangreiche Daten für maximale Performance.

Weitere bekannte Plattformen sind OpenX, PubMatic oder Magnite (Früher Rubicon Project). Mit diesen Tools und Plattformen kannst du deine Werbekampagnen gezielt steuern, automatisieren und optimieren. Die Wahl der richtigen Technologie hängt dabei von deinen Zielen, deinem Budget und deiner Zielgruppe ab.

Fazit: Trends und Zukunftsperspektiven

Die Zukunft von Programmatic Advertising bietet spannende Entwicklungen:

  1. Künstliche Intelligenz (KI): Noch präzisere Algorithmen werden die Zielgruppenansprache weiter optimieren. Vorhersagemodelle helfen dabei, den perfekten Zeitpunkt für die Ausspielung von Anzeigen zu finden.
  2. Cookielose Welt: Da Cookies bald wegfallen, arbeiten Unternehmen an neuen, datenschutzfreundlichen Methoden wie kontextuellem Targeting, bei dem der Inhalt einer Seite statt personenbezogener Daten für die Zielgruppenansprache genutzt wird.
  3. Neue Medien: Programmatic Advertising erweitert sich auf Kanäle wie Digital Out-of-Home (DOOH), Podcasts und Smart TVs. Diese Kanäle bieten neue Möglichkeiten, Verbraucher in unterschiedlichen Kontexten zu erreichen.
  4. Nachhaltigkeit: Unternehmen setzen zunehmend auf nachhaltige Werbestrategien, die Energieverbrauch und Umweltbelastung minimieren. Grünere Server und effizientere Technologien stehen im Fokus.

Programmatic Advertising ist mehr als ein Trend – es ist die Zukunft des digitalen Marketings. Es ermöglicht dir, effizienter zu werben, deine Zielgruppen besser zu erreichen und deine Budgets optimal einzusetzen. Egal, ob du gerade erst mit dem Thema einsteigst oder erfahrener Marketer bist: Mit programmatischer Werbung bist du bestens für die Herausforderungen der modernen Werbelandschaft gerüstet.

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Wir beraten dich gerne zum Programmatic Advertising und der Auswahl der richtigen Plattformen / Anbieter. Wenn du typische Fehler vermeiden oder das Thema grundsätzlich in deinem Unternehmen platzieren möchtest, bist du bei uns genau an der richtigen Adresse!

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