„WDF*IDF als Formel für eine optimierte Keyword-Dichte“ – So oder so ähnlich hört man es aus vielen SEO-Stuben. Was es damit auf sich hat, wie Du diesen Wert bestimmst und für Dich nutzen kannst, erklären wir Dir in diesem Beitrag.
Was ist WDF?
Fangen wir vorne an. WDF (Within Document Frequency) ist eine Erweiterung der klassischen Keyword-Dichte. Die klassische Keyword-Dichte bestimmt das relative Verhältnis aus der Häufigkeit eines Terms, in Bezug zur Gesamtwörteranzahl auf einer Website. Die Keyword-Dichte wird dabei in der Regel in Prozent ausgedrückt.
Ein Beispiel: Wenn der Term „Luxus Uhr“ 4-mal auf einer Webseite mit insgesamt 100 Wörtern stattfindet, beträgt die Keyword-Dichte zu diesem Term 4%. Die Formel für die Keyword-Dichte ist demnach: KD= (Anzahl des Keywords auf der Webseite / Anzahl aller Wörter auf Webseite) * 100.
WDF ergänzt diese Formel um den Logarithmus. Man geht durch den Logarithmus davon aus, dass nicht jedes zusätzliche Keyword einen gleich starken Effekt mit sich bringt. Hermann Heinrich Gossen formuliert hierzu das gossensche Gesetz: „Der Nutzen für ein und dieselbe Sache nimmt nicht konstant zu, sondern bei jeder weiteren Verwendung der Sache nimmt der (Grenz-)Nutzen ab.“
Dementsprechend berechnet sich der WDF wie folgt :
Die Berechnung mit der WDF ist für die Bewertung der Relevanz einer Webseite deutlich sinniger als die klassische Keyword-Dichte, da nicht jedes zusätzlich verwendete Keyword den gleichen nutzen für die Qualität einer Webseite mit sich bringen kann.
Was ist IDF?
Keyword-Dichte und WDF betrachten immer lediglich die Webseite. Der Bezug zum Markt bzw. zur Konkurrenz wird jedoch außer Acht gelassen. An dieser Stelle findet IDF (Inverse Document Frequency) seine Relevanz. IDF beschreibt, wie viele Dokumente eine Suchmaschine (z.B. Google) mit einem bestimmten Term, in Relation zur Gesamtanzahl aller indexierten Dokumente, führt. Die Berechnung für IDF ist dementsprechend simpel:
Je höher das Ergebnis des IDF ist, desto seltener ist das Dokument, mit besagtem Term, im Verhältnis zur Gesamtanzahl an indexierten Dokumenten. Im Gegensatz spricht ein niedriger IDF-Wert für viele Dokumente in Relation zur Gesamtanzahl an Dokumenten, was einen stärkeren Wettbewerb schlussfolgern lässt. Es ist nur logisch, dass es in einem großen Markt schwerer ist aufzufallen, als in einem kleinem Markt. Somit ist ein hoher IDF-Wert zunächst als positiv zu werten. Ein geringer IDF-Wert bedeutet jedoch nicht, dass es nicht möglich ist Top-Positionen in den Rankings bei Google und Co. Zu besetzen!
Die Hochzeit: Was ist WDF*IDF?
WDF*IDF ist zunächst einmal eine Formel die Suchmaschinen zur Berechnung der Relevanz einer Webseite, zu einem bestimmten Term bzw. einer Suchphrase, nutzen. Dementsprechend ist diese Formel ein wichtiger Aspekt für gute Rankings in Suchmaschinen wie z.B. Google.
Aus den beiden vorherigen Absätzen ist klar geworden, das WDF die Webseite isoliert bewertet und IDF die Webseite mit besagtem Term ins Verhältnis zum Markt setzt. Dementsprechend handelt es sich bei dem Ansatz WDF*IDF um ein ganzheitlicheren Ansatz. Die Formel hierfür ist schon dem Namen zu entnehmen: W= WDF*IDF oder genauer:
Durch WDF*IDF kombiniert man die Annahmen, dass (1) eine Webseite auf der besagter Term häufig vorkommt und (2) eine Webseite mit besagtem Term relativ selten vorkommt, (3) wahrscheinlich gut zu einer Suchanfrage passt und (4) dementsprechend auch wahrscheinlicher gute Rankings einnimmt.
Kritik an WDF*IDF!
WDF*IDF ist zunächst einmal eine gute und oft verwendete Methode, um eine Webseite hinsichtlich eines bestimmten Terms zu bewerten bzw. für Suchmaschinen inhaltlich zu optimieren. Wie immer gibt es jedoch ein ABER: WDF*IDF betrachtet nicht die Positionierung der relevanten Keywords auf Ihrer Website (was die Crawler von Suchmaschinen für die Bewertung jedoch tun). Ob das besagte Keyword z.B. in der H1-Überschrift fehlt oder ob es integriert ist, spielt für WDF*IDF keine Rolle, das Ergebnis bleibt das Gleiche. Aspekte wie Title Tag oder Meta-Description haben ebenfalls keinen Einfluss auf das Ergebnis. Ein weiterer Kritikpunkt besteht darin, dass bei viele Tools, die zur Berechnung des WDF*IDF herangezogen werden, nicht ganz klar ist, auf welcher Datengrundlage die Ergebnisse beruhen. Dies gilt sowohl für kostenfreie als auch kostenpflichtige Anbieter. So ist zum Teil unklar ob z.B. Synonyme mit in die Bewertung einfließen oder nicht.
Abschließend können wir die WDF*IDF Methode zur Bewertung und Optimierung deiner Website als einen Baustein empfehlen. Es ist an dieser Stelle aber wichtig, die vielen anderen Aspekte einer Suchmaschinenoptimierung mit einzubeziehen bzw. nicht außer Acht zu lassen. Mit einer SEO-Optimierung, die lediglich auf WDF*IDF basiert, wirst Du Deine Ziele (Top-Rankings bei Google & Co.) nicht erreichen.