Reels bei Instagram und Facebook haben sich in rasantem Tempo vom netten Zusatzformat zum zentralen Engagement-Treiber im Meta-Kosmos entwickelt. Mit mehr als 50 Prozent der auf Instagram verbrachten Zeit, die inzwischen auf Reels entfällt und einem Anstieg der Video-Wiedergabezeit um über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, haben Reels die Art und Weise, wie wir Content konsumieren, grundlegend verändert (Quelle: Meta). Ein deutliches Signal für Marken, dass Reels nicht mehr optional sind, sondern ein strategischer Pflichtbestandteil jeder ernsthaften Social-Media-Planung.
Eine neue Studie des Marktforschungsunternehmens Toluna, ausgewertet von Meta selbst, zeigt nun, welche Faktoren die Performance von Reels am stärksten beeinflussen – sowohl beim Markenaufbau als auch bei Direct-Response-Zielen wie Käufen oder Leads.
Dieser Artikel erklärt, was Reels sind, warum sie so effektiv funktionieren und welche Best Practices Meta selbst empfiehlt – sowohl für Markenaufbau als auch für Direct-Response-Ziele.
Was sind Reels und warum sind sie so wichtig im Marketing?
Reels sind Kurzvideos im Hochformat und Metas Antwort auf den weltweiten Erfolg von TikTok. Reels erscheinen nicht nur im Feed, sondern auch prominent im Explore-Bereich und haben seit neuestem einen eigenen Reels-Tab.
Reels sind so wirksam, weil sie:
- „algorithmusfreundlich“ sind (Meta pusht sie aktiv),
- entdeckungsorientiert funktionieren (ideal, um neue Zielgruppen zu erreichen),
- emotional, dynamisch und „snackable“ sind,
- und Trends, Sounds und Memes nahtlos einbinden.
Kurz gesagt: Reels verbinden hohe Reichweitenpotenziale mit kreativem Ausdruck und bringen Marken so in die Sichtbarkeit. Sie eignen sich sowohl für Branding als auch Performance-Kampagnen.
Top-Strategien für Markenaufbau mit Instagram und Facebook Reels
Die Meta/Toluna-Studie zeigt fünf Faktoren, die den Erfolg von Branding-Reels deutlich steigern. Diese Strategien sollten in jeder Reels-Marketingplanung berücksichtigt werden.
1. Die Botschaft in den ersten 5 Sekunden klar zeigen
Reels, die Marke und Kernbotschaft sofort präsentieren, haben eine 1,7-mal höhere Wahrscheinlichkeit, in den Top-20-Prozent hinsichtlich Kaufabsicht zu landen. Reels müssen schnell vermitteln, worum es geht. Nutzer entscheiden in Sekundenbruchteilen, ob sie weiterschauen. Heißt also: Keine lange Warm-up-Phase. Die Story startet sofort.
2. Dynamisches Branding über das Video verteilt
Die Marke sollte mehrfach im Reel auftauchen, idealerweise in unterschiedlichen Kontexten oder Szenen. Die Studie zeigt: Diese dynamische Integration steigert die Erfolgschance um 1,8-mal.
3. Sprache und Musik kombinieren
Reels mit einer Mischung aus gesprochener Sprache (Voice-over oder gesprochenen Szenen) und Musik erzielen doppelt so hohe Werte in punkto Markeninteresse. Auditive Vielfalt erhöht die Aufmerksamkeit und stärkt die Markenbindung.
4. Botschaften visuell und auditiv vermitteln
Wer Kernbotschaften sowohl hörbar als auch sichtbar präsentiert, steigert das Markeninteresse um das 1,8-fache. Das Zusammenspiel aus Bildsprache, Voice-over, Untertiteln und visuellen Elementen macht Informationen leichter verarbeitbar.
5. Realistische Alltagsszenen integrieren
Authentische Situationsdarstellungen, sogenannte „Slice-of-Life“-Szenen, steigern laut Studie die Kaufabsicht um das 1,5-fache. Reels wirken überzeugender, wenn sie reale Menschen und echte Situationen zeigen statt rein polierter Werbestudios. Authentizität > Perfektion.
Strategien für Performance- und Direct-Response-Reels mit Instagram und Facebook Reels
Neben Branding lassen sich Reels hervorragend für Conversion-Ziele wie Verkäufe oder Leads einsetzen. Für diese Ziele identifiziert die Meta-Studie sieben zentrale Erfolgsfaktoren.
1. Das Produkt mehrfach zeigen
Je häufiger das Produkt sichtbar ist, desto klarer die Botschaft und desto stärker die Wirkung auf die Kaufabsicht. Die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt um das 2,7-fache.
2. Branding sichtbar, aber maximal 25 Prozent der Gesamtdauer
Markenpräsenz ist wichtig, darf aber nicht dominieren. Reels mit moderatem Branding erzielen eine 4,8-mal höhere Kaufabsicht.
3. Vorteile und Kontext erklären
Context is king. Reels, die Funktionen, Nutzen oder USPs erläutern, erreichen 5,3-mal bessere Werte im Bereich Kaufabsicht. Storytelling ist hier das wirksamste Mittel.
4. Klaren Call-to-Action einsetzen
Ein gut sichtbarer oder hörbarer Call-to-Action steigert die Erfolgswahrscheinlichkeit um das 1,9-fache. Ideal sind klare Handlungsaufforderungen wie „Jetzt kaufen“, „Mehr erfahren“ oder „Angebot sichern“.
5. Kombination aus Sprache und Musik nutzen
Wie bei Branding-Reels gilt auch hier: Die Kombination wirkt stärker. Die Kaufabsicht steigt um das 2,1-fache.
6. Native Instagram-Elemente einbauen
Emojis, Text-Sticker, Tools und Effekte aus der App können die Kaufabsicht um das 2,5-fache steigern. Reels wirken dann natürlicher und sind stärker im „Look-and-Feel“ der Plattform verankert.
7. Einen starken visuellen Hook setzen
Ein kraftvoller Einstieg in Bild und Ton erhöht die Kaufabsicht um 1,5-mal. Die ersten Sekunden entscheiden über Sichtbarkeit und Verweildauer und damit über die Bewertung im Algorithmus.
Was bedeutet das für erfolgreiche Reels-Strategien?
Die Studie macht deutlich: Reels funktionieren am besten, wenn sie schnell, klar, multisensorisch und authentisch sind. Erfolgreiche Reels basieren auf:
- klarem Einstieg,
- klarem Produkt- oder Markenbezug,
- multisensorischer Ansprache,
- echtem, authentischem Storytelling,
- verständlich kommunizierten Mehrwerten,
- plattformtypischen Gestaltungselemente.
Wer das beherrscht, produziert keine generischen Kurzvideos, sondern Reels, die Menschen sehen wollen.
Fazit: Reels sind kein Trend – sie sind ein entscheidender Erfolgsfaktor im modernen Marketing
Reels sind kein kurzfristiger Trend, sondern ein zentraler Bestandteil der modernen Social-Media-Strategie. Mit den richtigen Strategien verstärken Reels sowohl die Markenbekanntheit als auch direkte Performance-Ziele. Die Meta/Toluna-Studie liefert ein klares Framework, das zeigt, welche kreativen Hebel wirklich funktionieren. Marken, die diese Erkenntnisse nutzen, steigern ihre Reichweite, ihre Relevanz und letztlich auch ihre Conversion Rates.
Hier geht es zur kompletten Studie.
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